Hauseinsturz an der Playa de Palma: So ist die Lage am Morgen nach dem Unglück

Am Freitag versucht die Playa de Palma zu verstehen, wie es zu dem Einsturz des Medusa Beach Clubs kommen konnte. Die Stadt hat eine dreitägige Trauer angeordnet

Hauseinsturz an der Playa de Palma: Die ersten Aufnahmen nach dem Unglück

Redaktion DM

Nach dem Einsturz der Terrasse eines Beach Clubs an der Playa de Palma am Donnerstagabend (23.5.) – bei dem vier Menschen ums Leben gekommen sind und zahlreiche verletzt wurden – bemüht sich die Playa de Palma zu verstehen, wie das Unglück geschehen konnte. Um acht Uhr morgens gehen einige Urlauber und Einheimische am Strand spazieren. Auf Höhe des Medusa Beach Club geht der Blick nicht auf das ruhige Meer, sondern über die Straße auf das von der Polizei abgesperrte Haus. Fast alle bleiben kurz stehen, die meisten zücken die Handys.

Schaulustige am Ort des Geschehens.

Schaulustige am Ort des Geschehens. / Ralf Petzold

Das sagen die Menschen vor Ort

Erst wenn man sich den Bauzaun nähert, der den Medusa Beach Club umgibt, fallen die großen Löcher auf. Nach oben gab es mal eine Decke, nach unten einen Boden. Bruchstücke in der Größe eines Kickertischs liegen vor dem Lokal. "Wenn du das auf dem Kopf bekommst, ist es Aus", sagt einer der Schaulustigen zu seinem Nebenmann. Teile der Inneneinrichtung wurden auf den Fußweg getragen. Es sieht aus, als stünden sie wie für den Sperrmüll parat. Die direkt angrenzenden Häuser sind zu. Schon an der nächsten Ecke geht das Leben wie gewohnt weiter und es werden Kaffees serviert.

Hauseinsturz an der Playa de Palma: Die ersten Aufnahmen nach dem Unglück

Redaktion DM

Stefan, seinen Nachnamen wollte er nicht verraten, wohnt wenige Ecken weiter. "Ich habe vor einer Woche noch beim Medusa angefragt, ob sie nicht einen DJ suchen", erzählt der Deutsche. Zu seinem Glück erhielt er einen Korb. "Sie durften wohl wegen der Lärmschutzbestimmung keine Musik auf der Terrasse auflegen."

Eine ältere deutsche Dame, die um die Ecke des Medusa Beach Clubs wohnt, hat von dem Unglück erst etwas mitbekommen, als Freunde aus Deutschland fragten, ob alles in Ordnung sei. Angst, nun auszugehen, habe sie nicht. "Wenn es danach geht, könne man nirgends mehr hin. Außerdem habe ich schon ein hohes Alter "

Dreitägige Trauer

Die Stadt hat derweil eine dreitägige Trauer angeordnet und für Freitag um 12 Uhr mittags eine Schweigeminute vor dem Rathaus angesetzt.

Bürgermeister Jaime Martínez war noch am Abend an den Unglücksort geeilt, um sich gemeinsam mit seinem Vize Javier Bonet ein Bild von der Situation zu machen. Über die Ursachen des Unglücks ist noch nicht bekannt. Medienberichten zufolge hatte es im Winter Umbauarbeiten im Lokal gegeben. Bonet erklärte am Freitagmorgen beim Regionalsender IB3, ersten Erkenntnissen zufolge habe das Lokal über alle notwendigen Lizenzen verfügt.

Die Nationalpolizei hat mittlerweile erste Informationen über die vier Todesopfer bekanntgegeben. Es handelt sich um zwei Frauen, eine etwa im Alter von 20 Jahren, die andere etwa im Alter von 30 Jahren. Daneben ist eine 23-jährige Spanierin getötet worden. Dabei handelt es sich um eine Angestellte des Lokals, möglicherweise eine Kellnerin. Das vierte Todesopfer ist ein 44 Jahre alter Senegalese. Dabei handelt es sich um einen Türsteher der Diskothek Black Magic, der zufällig in dem Lokal zum essen war. Darüber hinaus gibt es 16 Verletzte.