Rafael Nadal verteidigt im Fernsehen seine Botschafterfunktion für Saudi-Arabien

Der 37-jährige Tennisprofi kündigte an, genau auf die Entwicklung des Landes zu achten

Rafael Nadal war zu Gast bei Ana Pastor.

Rafael Nadal war zu Gast bei Ana Pastor. / REDACCIÓN YOTELE / ATRESMEDIA TELEVISIÓN / MOVISTAR PLUS+

Der Tennis-Star von Mallorca, Rafael Nadal, hat in einem TV-Programm im landesweiten Sender La Sexta mit der renommierten Journalistin Ana Pastor über sein Engagement für den Tennisverband von Saudi-Arabien gesprochen. Kürzlich war der 22-fache Grand-Slam-Sieger als Botschafter für das Land angeworben worden. Nadal hatte dafür Kritik einstecken müssen und nahm im Fernsehen dazu Stellung.

"Ich glaube nicht, dass Saudi-Arabien mich braucht, um sein Image aufzupolieren", antwortete Nadal auf eine der Fragen von Pastor. Es sei ein Land, das sich der Welt geöffnet hat und großes Potenzial habe. Mitunter entstehe das Gefühl, dass sich das Land alles mit Geld kaufen könne und nun der Eindruck, auch er habe sich für Geld verkauft.

"In vielen Dingen sehr rückständig"

Der 37-Jährige respektiere die Kritik, die ihm entgegenschlägt, weil er den Posten als Botschafter angenommen hat. "Gibt es Dinge, die Stand heute verbessert werden müssen? Zweifellos, es ist ein Land, das in vielen Dingen sehr rückständig ist. Das Land hat sich erst kürzlich geöffnet", fügte er hinzu.

Und Nadal stellte in Aussicht, dass er seine Entscheidung für diesen Posten wieder rückgängig mache, sollte er enttäuscht werden. "Wenn das Land die Entwicklung, die es meiner Meinung nach in den nächsten zehn, 15 Jahren durchlaufen muss, nicht schafft, dann werde ich Ihnen sagen, dass ich mich völlig geirrt habe", sagte Nadal zu Pastor. 

Djokovic der beste Spieler der Geschichte

Dann ging es in dem Interview auch noch ein wenig um Tennis selbst. Nadal, der sich von einer Rückenverletzung erholt, erklärte den Serben Novak Djokovic zum besten Spieler in der Geschichte des Tennis, noch vor ihm und dem Schweizer Roger Federer. "Ich würde sagen, er ist der Beste aller Zeiten. Er hat einen besseren Körper und das zählt viel. Die Statistiken sagen ja, dass er der Beste ist, und für mich ist er es auch", sagte er.

Nadal lobte auch Newcomer Carlos Alcaraz. "Er hat ein unglaubliches Niveau und ist in jeder Hinsicht ein sehr kompletter Spieler. Ich sehe bei ihm keine Schwächen trotz seines jugendlichen Alters, so wie ich sie in meinem Alter hatte."

Nadal hasst Tennis nicht

Im Übrigen sei er dem Tennis zu großem Dank verpflichtet. Er hasse den Sport nicht, wie einige ehemalige Spieler im Laufe der Jahre zu sagen pflegten. "Das wäre sehr undankbar von mir. Das Tennis hat mir die Möglichkeit gegeben, eine Geschichte zu erleben, die ich ohne diesen Sport nie hätte erleben können. Ich hasse ihn also überhaupt nicht." Es nerve ihn nur, dass sein Körper manchmal nicht so reagiere, wie er es gerne hätte. /jk