Palma de Mallorca auf einen Mausklick: Die Stadtverwaltung hat einen interaktiven Stadtplan im Internet vorgestellt, mit dem sich raumplanungstechnische Informationen zu jeder beliebigen Parzelle innerhalb der Stadtgrenzen abfragen lassen. Der Visor urbanístic, der seit einigen Tagen freigeschaltet ist, wurde im Rahmen des neuen Raumordnungsplans konzipiert, die Vorbereitungen dauerten Jahre.

Angesichts zahlreicher Änderungen im neuen Plan General dürfte der Visor eine große Hife für die Bevölkerung, aber auch vor allem für künftige Bauherren, Investoren oder Unternehmen sein, die spezielle Fragen zu einzelnen Grundstücken haben. Mit dem Visor will die Stadtverwaltung erreichen, dass Anfragen rund um den neuen Raumordnungsplan nicht jedes Mal einen Gang zum Rathaus zur Folge haben, sondern dass die Bevölkerung von daheim aus bequem online auf alle Daten zugreifen kann.

Nicht nur die Charakteristiken der Grundstücke poppen beim Klick auf die jeweilige Parzelle auf, auch die im neuen Plan General vorgesehenen Nutzungsmöglichkeiten. Mit dem Visor ist es nicht nur möglich, detaillierte Informationen zu einzelnen Grundstücken abzurufen, sondern auch Details zu Katasternummern zu suchen. Daneben können Nutzer auch Landkarten ausdrucken.

Pionier-Projekt mit Lernspaß

Die Stadträtin für Raumplanung, Neus Truyol, sprach bei der Vorstellung des Visor urbanístic von einem Pionier-Projekt, das es in dieser Form bisher in keiner spanischen Stadt gebe. Es helfe den Angestellten in ihrer Abteilung, ihre Zeit für die wirklich komplexen Fragestellungen zu nutzen.

Wer die Seite aufruft, gerät leicht in Versuchung, auf Entdeckungstour zu gehen und dabei nebenbei eine Menge über die Stadt zu lernen. Zum einen dürfte auf diese Weise vielen erst einmal so richtig bewusst werden, wie groß das Stadtgebiet tatsächlich ist und wie viel Fläche davon ländlicher Raum oder Naturschutzgebiete sind. Zum anderen können auch öffentliche Gebäude wie etwa Schulen oder Ärztezentren angeklickt werden, wobei jeweils der Name und die Nutzungsform erscheinen.

Beispiel Kathedrale

Wer beispielsweise auf die Kathedrale klickt, bei dem öffnet sich ein Kästchen mit der Katasternummer sowie dem offiziellen Namen „CATEDRAL-BASÍLICA DE SANTA MARÍA DE MALLORCA“. Wer dann auf „Fitxa“ klickt, der erfährt zum Beispiel, dass die Grundfläche 6.554,04 Quadratmeter beträgt. Und auch als Fremdenführer eignet sich der Visor zumindest zum Teil. Im Beispiel der Kathedrale muss der Nutzer nur unter dem nächsten Abschnitt „Catalegs“ erneut auf „Fitxa“ klicken, und es öffnet sich eine PDF-Datei mit Detailinformationen zu La Seu, beispielsweise, aus welcher Epoche das Bauwerk stammt, eine kurze Chronologie des Baus oder Informationen zu den Baumeistern.

Auch weitere Informationen sowie Fotos der Kathedrale bekommt man unter „Fitxa“ zu sehen. Und so ist das bei vielen denkmalgeschützten Gebäuden in der Altstadt von Palma möglich. Durch den Visor wird einem darüber hinaus bewusst, wie viele Gebäude im historischen Zentrum inzwischen unter Denkmalschutz stehen.

Einen Nachteil hat der Visor allerdings, speziell für Ausländer, die der Inselsprache nicht mächtig sind: Bislang gibt es die Website nur auf Katalanisch.

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Den Visor können Sie hier abrufen: Visor urbanístic