Mallorca-Urlauber müssen auch 2022 mit vergleichsweise hohen Mietwagenpreisen rechnen. An der Großwetterlage der weltweiten Rohstoffknappheit und den damit verbundenen Produktionsengpässen bei Autos hat sich nichts geändert. Auch andere Anzeichen sprechen dafür, dass der Mietwagen auch in diesem Jahr ein signifikanter Ausgabeposten im Urlaub sein wird. Bereits im Sommer 2021 waren die Tarife für Mietwagen auf der Insel deutlich nach oben geklettert, auch weil die Nachfrage in unsicheren Pandemie-Zeiten deutlich höher war als von den Anbietern erwartet.

"In diesem Jahr wird es sicher wieder so gut wie keine Schnäppchen für fünf Euro am Tag geben", prognostiziert Ramón Reus, der Präsident der Vereinigung der kleineren Autovermieter auf den Inseln, Aevab. Die Firmen, die seinem Verband angeschlossen seien, würden es allerdings nicht übertreiben. "Wir hatten immer reelle Preise, und werden das beibehalten, Preissteigerungen versuchen wir zu vermeiden, wo es geht." Im vergangenen Jahr mussten die meisten Anbieter allerdings 15 bis 20 Prozent aufschlagen, so Reus. "In diesem Jahr sollte der Aufschlag deutlich geringer ausfallen, wenn er überhaupt nötig wird."

Gemengelage spricht für steigende Preise

Antoni Masferrer, der Präsident der Vereinigung der größeren Firmen Baleval, ist da nicht ganz so optimistisch. Er spricht von "vielen Unbekannten", die man derzeit schwer vorhersehen könne, wie etwa die Zahl der Urlauber, die aber wohl im Vergleich zum Vorjahr steigen werde. "Die Gemengelage spricht stark dafür, dass dementsprechend auch die Preise in diesem Jahr weiter steigen werden."

Das Problem sei laut Reus und Masferrer, dass auch dieses Jahr weniger Autos als benötigt auf dem Markt seien. Die Hersteller hätten mit Lieferengpässen bei den Materialien zu kämpfen und drosselten die Produktion. Es gebe Hersteller, so Masferrer, die verkauften in diesem Jahr überhaupt keine Autos an Mietwagenanbieter. "Damit stehen weniger Autos zur Verfügung und diese können dafür teurer werden", stimmt Reus bei.

Deutlich mehr Urlauber nach der Pandemie

Die Anbieter müssten in diesem Jahr mit Preisaufschlägen von rund 1.500 Euro pro Auto rechnen. Diesen Aufschlag müssten sie über die Saison gesehen an die Kunden zumindest zu einem Teil weitergeben. Zudem rechnet Reus damit, dass angesichts der Pandemie-Situation dieses Jahr deutlich mehr Urlauber auf die Insel kommen werden als 2021. Das wiederum könnte zu weiteren Engpässen bei den Autos und steigenden Preisen führen.

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